Der Havaneser
Der Havaneser ist eine von der FCI annerkannte Hunderasse.
Der Havaneser gehört zur Guppe der Bichons und ist verwandt mit den Maltesern, Bichons Frisé und Bolognesern. Er ist ein Gesellschafts- und Begleithund.
Geschichte
Der Name legt nahe, dass die Rasse aus Cuba stammt und tatsächlich spielte er in dem Karibikstaat lange eine große Rolle. In Wirklichkeit liegt der Ursprung der Rasse im westlichen Mittelmeer, entlang der italienischen und spanischen Küste und wurde von italienischen Seefahrern im 16. Jahrhundert nach Cuba gebracht. In Cuba gilt die Rasse sogar als ausgestorben.
Man vermutet, dass die Rasse aus Kreuzungen der von den italienischen Überseehändlern mitgebrachten Bologneser mit den in Cuba heimischen Hunden entstand. So lässt es sich auch erklären, dass der Havaneser im Gegensatz zu seiner Bichon-Verwandtschaft nicht reinweiss ist, sondern vielfältige Farbvariationen aufweist. So weisst auch der Rassename unter anderem auch auf die häufig vorkommende Fellfarbe Havanna (tabakbraun) hin.
Im 17. und 18. Jahrhundert diente der Havaneser hauptsächlich den reichen Damen der Gesellschaft als Begleiter und Statussymbol. Er wurde aber auch, was nur wenig bekannt ist, als Hütehund für Kleinvieh auf den Zuckerplantagen Cubas eingesetzt.
Im Zuge der Cubanischen Revolution wandelte sich allerdings das Bild, dass die Cubaner von den kleinen Hunden hatte und er wurde zum verhassten Symbol des Kapitalismus. Viele Hunde wurden von Flüchtenden im Zuge der Revolution zuückgelassen. Auch in Europa überlebte die Rasse im Sog des Chaos zweier Weltkriege nicht.
Die Amerikanerin Dorothy Goodale begann 1974 mit ihrer Zucht. Sie erwarb eine Hündin mit vier Welpen und einen Deckrüden aus einer anderen Blutlinie. Später kamen noch 5 Rüden dazu. damit legte sie den Grundstein für den modernen Havaneser. Fast alle heute lebenden Havanesern haben Ahnen aus dieser Zucht in ihrem Stammbaum.
Charakter
Havaneser sind kleine Clowns. Zu ihren hervorstechenden Charaktereigenschaften gehört ein lebhaftes, fröhliches, verspieltes Temperament, große Neugierde und Entdeckerlust. Havaneser lieben Kinder und sind meist sehr geduldig mit ihnen. Sie eignen sich dadurch als Familienhunde. Sie sind aber auch kleine, sanfte Kuschelmonster, die sich eng an ihre Familie binden und nichts lieber mögen als die Gesellschaft und Zuneigung ihrer Menschen. Ausserdem sind sie sehr intelligent, lernen schnell und lassen sich leicht erziehen, weil sie einfach nur gefallen wollen.
körperliche Eigenschaften
Rassestandart:
Größe: 23 - 27 cm Widerristhöhe
Länge: nur wenig länger als die Höhe
Gewicht: 3,5 - 6 Kilo
Haarkleid: langes Haar (12 - 18 cm), weich, glatt oder leicht gewellt, wenig bis keine Unterwolle
Rute: hoch, über den Rücken gerollt getragen
Augen: mandelförmig
Fellfarbe: selten reinweiss, falbfarben in verschiedenen Tönungen, schwarz, havannabraun, rotbraun, braun, tabakbraun, Flecken in den erwähnten Farben sind möglich, Markierungen ebenso (z.B. weisse Markierungen)
Lebenserwartung: 13-15 Jahre
rassetypische Krankheiten: generell ist der Havaneser ein robuster, wenig krankheitsanfälliger Hund. Krankheiten wie: Patellaluxation (wie bei allen Kleinhunden), Katarakt (grauer Star), Hämophilie A (Blutgerinnungsstörung, genetisch vererbbar) können aber auftreten; ein verantwortungsvoller Züchter lässt seine Hunde auf diese Krankheiten testen und verpaart keine Hunde, die Anfälligkeiten für diese Erkrankungen zeigen.
Pflege
Wer einen Havaneser aufnehmen will, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er relativ viel Pflege braucht. Tägliches Bürsten des langen Fells, die richtige Pflegematerialien (Bürsten, Shampoo etc.) sind unerlässlich, da das Fell sonst schnell verfilzt. Wer seinen Havaneser kurzhaarig halten möchte, muss regelmäßige Besuche beim Hundefriseur mit einkalkulieren.
Ich berate Sie gerne ausführlich zu dem Thema Fellpflege.